Wer nutzt mehr Medien: James oder Mike?

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) startete vor über 10 Jahren zwei Studien, die repräsentativ das Mediennutzungsverhalten und Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz untersuchen. Die MIKE-Studie fokussiert dabei auf Primarschüler*innen im Alter von 6 bis 13 Jahren und die JAMES-Studie auf 12- bis 19-jährige Jugendliche.

Die MIKE-Studienergebnisse (2021) zeigen, dass Primarschulkinder ihre Freizeit am liebsten mit Spielen und Sport machen verbringen. An dritter Stelle steht bei Jungs Gamen und bei Mädchen kreative Aktivitäten. Zu den häufigsten non-medialen Aktivitäten gehören Hausaufgaben, Spielen, sowie Freund*innen treffen. In dieser Altersgruppe besitzen rund 43% ein eigenes Handy und 32% ein eigenes Tablet. Die beliebtesten Apps sind TikTok und YouTube und die häufigsten medialen Aktivitäten sind Fernsehen, Musikhören und Bücher lesen.

Bei Jugendlichen sieht es etwas anders aus. Laut der JAMES-Studie (2022) verbringen 12- bis 19-Jährige ihre Allein-Freizeit am liebsten mit Musikhören, Gamen und Sport machen. Zu den beliebtesten non-medialen Aktivitäten gehören Freund*innen treffen und einfach mal nichts tun. Was den Medienkonsum angeht, besitzen 99% der Jugendlichen ein eigenes Handy und 77% einen eigenen Laptop oder PC. Die Jugendlichen in der Schweiz nutzen ihre Geräte meistens um im Internet zu surfen, auf soziale Netzwerke zuzugreifen und Musik zu hören. Die beliebtesten Apps sind Instagram, TikTok sowie WhatsApp. Die durchschnittliche Handynutzung an einem normalen Wochentag beträgt ca. dreieinhalb Stunden.

Man kann also sehen, dass Jugendliche in der Schweiz viel mehr Zeit am Handy oder Laptop verbringen als Primarschüler*innen, was natürlich zu erwarten ist. Jüngere Kinder bevorzugen in ihrer Freizeit immer noch die non-medialen Aktivitäten. Medien sind dennoch sehr präsent in ihrem Alltag und spielen auch mit zunehmendem Alter eine immer wichtigere Rolle. Das meistbenutzte Medium in dieser Altersgruppe ist dann auch der Fernseher (82% der Kinder täglich/mehrmals pro Woche), währenddem das beliebteste Medium das Tablet ist. Handys gewinnen ab der Mittelstufe aber zunehmend an Bedeutung und werden dann im Jugendalter zusammen mit den sozialen Medien zu den wichtigsten medialen Elementen des Alltags.

Die Corona-Pandemie hatte übrigens auch einen starken Einfluss auf das Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz. Der Medienkonsum stieg wegen Online-Unterricht und beschränkten sozialen Möglichkeiten an, sank nach der Pandemie jedoch wieder auf ein ähnliches Niveau wie davor.



 

6- bis 13-Jährige

12- bis 19-Jährige

Beliebteste Freizeitbeschäftigung (alleine)

Spielen, Sport, Gamen, kreative Aktivitäten

Musikhören, Gamen, Sport

Häufigste non-mediale Aktivitäten

Hausaufgaben, Spielen, Freund*innen treffen

Freund*innen treffen, nichts tun

Eigene Geräte

Handy (43%), Tablet (32%)

Handy (99%), Laptop/PC (77%)

Häufigste mediale Aktivitäten

Fernsehen, Musikhören, Bücher lesen

Handy nutzen, im Internet surfen, soziale Netzwerke, Musikhören

Beliebteste Apps

TikTok, YouTube

Instagram, TikTok, WhatsApp