Vorsicht im Netz! Belästigung im Internet: Was Sie und Ihr Kind dazu wissen sollten.

Die Broschüre «My little Safebook» der Schweizerische Kriminalprävention spricht schwerwiegende Probleme im Netz an. Hier haben wir für Sie eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

Kinder können ohne Handy, ohne Computer, und vor allem ohne Internet, nur noch schwer leben. Sie sind Screenager, Netzwerkkinder, Digital Natives, und ständig in Kontakt mit der virtuellen Welt.

Die sozialen Netzwerke, in der sich Kinder heute ganz selbstverständlich bewegen, sind zur Alltagsrealität geworden. Die meisten sozialen Netzwerk basieren auf dem sogenannten «Profil» des Nutzers (Users), welches häufig ausführliche Informationen wie Geschlecht, Alter, Wohnort, Schule, Arbeit, Ausbildung, Interessen, sexuelle Orientierung und Beziehungsstatus enthält. Von hier aus wird dann gepostet, gechattet, und gebloggt.

«In seinem Facebook-Profil ist er 17 Jahre alt und ein ganz cooler Typ.» Aber ist er das? Jeder User gestaltet sein Profil selbst. Man kann also selbst entschieden, wie man wahrgenommen werden möchte. Ein Profil kann daher mit der tatsächlichen Identität eines Users übereinstimmen, muss es aber nicht unbedingt, denn Profile werden oft angepasst und/oder manchmal sogar gefälscht. Ist ein Profil komplett gefälscht, spricht man von einem «Fake-Profil». Dies nicht, um als Teenager in der Gruppe bestehen zu können, sondern z. B. um als Erwachsener mit sexuellen Absichten im Chat gezielt das Interesse von Kindern und Jugendlichen auf sich zu lenken. Oder aus anderen Zwecken wie Mobbing, Stalking, Pornografie, sexuellen Übergriffe, oder sexueller Belästigung.

Festzuhalten: Profile innerhalb des Netzwerks sind variabel und haben im Extremfall nichts mit der realen Person dahinter zu tun. Und: Soziale Netzwerke sind kein Kinderspielplatz, weil auch Erwachsene diese gerne benutzen! Deshalb die Wahrheit nur bei Vertrauenspersonen, die man auch persönlich wirklich gut kennt; gesundes Misstrauen bei Bekannten, und grösste «Datensparsamkeit» bei allen anderen.

Grundsätzlich aber gilt: je weniger persönliche Informationen im Netz geteilt werden, desto besser. Denn: Das Internet vergisst nichts! Daten werden unkontrollierbar gespeichert und können weiterverbreitet werden. Umso mehr muss man sich vor jedem Hochladen privater Daten überlegen, könnten diese Daten, diese Bilder gegen einen verwendet werden. Genauso sensibel und vorsichtig wie mit den eigenen Daten sollte man ausserdem auch mit fremden Daten umgehen. Am besten ist der Leitspruch: wäre es mir peinlich, wenn mein Opa das sehen würde?

Es ist wichtig, über das Gefahrenpotenzial im Netz und die Gesetzeslage informiert zu sein, um unangenehme Begegnungen im Netz und evtl. sogar Straftaten zu verhindern. Je besser die Kinder und Jugendlichen informiert sind, desto weniger laufen sie Gefahr, zu Opfern oder (unfreiwilligen) Tätern und Täterinnen zu werden.

Hat ihr Kind vielleicht schon mal unangenehme Erfahrungen im Netz gemacht, oder haben Sie sich diesbezüglich schon mal Sorgen gemacht? Hören Sie ihrem Kind aufmerksam und ohne Schuldzuweisung zu, und falls sich ein Verdacht erhärten sollte, dann heisst es Beweise sichern. Suchen Sie in Absprache mit Ihrem Kind professionelle Hilfe, indem Sie sich an eine der folgenden Adressen wenden:

Polizei Basel-Landschaft www.polizei.bl.ch 061 926 30 66 
Kantonspolizei Basel-Stadt www.polizei.bs.ch 061 267 82 84

Weitere und detailliertere Infos erhalten Sie in der Broschüre «My little Safebook» der schweizerischen Kriminalprävention (SKPPSC) selbst.

Link zur Broschüre: https://www.skppsc.ch/de/download/my-little-safebook/